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Mallorca – Barocke Grandezza

Mitten in Palma de Mallorca wurde ein alter Palacio zu einem Fünf-Sterne-Boutiquehotel umgebaut. 

Von aussen wirkt das Gebäude unscheinbar und schmucklos, leicht geht man daran vorbei. Doch öffnet jemand die Tür, springt die barocke Pracht des Herrschaftshauses aus dem 18. Jahrhundert den Betrachter förmlich an. Mit – diskret verschwiegenem – Millionenaufwand hat der heutige Eigentümer Kim Schindel­hauer das ehemals heruntergekommene ­Gebäudeensemble mitten in Palma de Mallorca saniert und in ein schickes Fünf-Sterne-Boutiquehotel verwandelt. Nicht weniger als 13 Suiten erwarten nun den Gast des Palacio Can Marques und entführen ihn auf eine beeindruckende Zeitreise. Schon der raumgreifende Patio ist ein Hingucker: Elegante gotische Alabastersäulen lenken den Blick auf die elf Meter hohe ­Decke und das prächtige Treppenhaus mit frei hängendem Mittelstück. Aufgrund des sorgsam bewahrten architektonischen Duktus figuriert das Gebäude im historischen Katalog von Palma mit A2 – das ist die zweithöchste «Note» nach der nahegelegenen Kathedrale mit A1.


Hier wurde nicht möglichst kostengünstig saniert und alle Einheiten nach gleichem Muster angefertigt. Jede Suite – die Grössen variieren zwischen 33 und 380 Quadratmetern – ist unterschiedlich gestaltet und wartet mit teuerster Materialisierung auf. «Wir wollten, dass sich der Gast sofort zu Hause fühlt und im komfortablen und warmen Ambiente Erholung findet», bemerkt die Designerin Aline Matsika beim Rundgang. Die renommierte Innenarchitektin mit Büros in Paris, New York und Hamburg hat die Möbel, Skulpturen und Kunstwerke unterschiedlichster Epochen und Kulturkreise in spannungsvollen Kontrast gesetzt und ihr Know-how im globalen High-End-Bereich eingebracht. Wer eine Prise davon mit nach Hause nehmen möchte, findet in der hoteleigenen Boutique Einrichtungsgegenstände und Designstücke, die auch den Palacio schmücken – «made by Aline Matsika». Auch im Restaurant spürt man die unverwechselbare, französisch inspirierte Handschrift der Innenarchitektin. Wer wiederum lieber unter freiem Himmel isst, wählt den grossen Garten und ist erstaunt über die hier herrschende Ruhe inmitten der brodelnden Altstadt.

Einige der Suiten verfügen über einladende Privatterrassen mit Blick auf die Stadt oder den Hafen. Das Nonplusultra bildet die 380 Quadratmeter grosse Präsidentensuite im obersten Stockwerk. Sie ist maurisch inspiriert und wartet mit einer atemberaubenden Dachterrasse auf, die mit ihrem Rundumblick auf die Kathedrale, den Hafen und das Tramun­tana-Gebirge auch an Luxus gewöhnte Gäste in Staunen versetzt.

Text: Werner Knecht


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